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Die Sächsische Zeitung hat in ihrer Ausgabe vom 21. 11. 2011 einen Artikel über unseren Stadtparteitag veröffentlicht, auf dem Annekatrin Klepsch und ich als neue Vorsitzende des Dresdner Stadtverbandes der LINKEN gewählt wurden. Das an sich ist zu loben, allerdings möchte ich einige Ungenauigkeiten korrigieren, die die kurzen Momente meiner Rede betreffen, die in diesem Artikel erwähnt werden.

So schreibt die SZ:  „Er erinnert an das erstmalige Singen der DDR-Nationalhymne bei der NVA und erklärt, dass früher ja nicht alles schlecht war. ‚Vieles von dem, was da zurückgelassen wurde, ist ein Verlust.‘

Nah an der Wahrheit und doch nicht ganz richtig. Beschrieben habe ich die Nacht vom 6. zum 7. Januar 1990. Um Mitternacht wurde die DDR-Nationalhymne nach langer Zeit wieder mit Text gesendet. Ich war an diesem Tag noch bei der NVA, und die Soldaten hatten sich, freiwillig und sehr ergriffen, auf dem Gang des Kasernengebäudes versammelt, um diesen Moment gemeinsam zu erleben. Daraus habe ich den Gedanken entwickelt, dass für alle, die alt genug waren, die Wende schon bewusst zu erleben, immer zwei Impulse vorhanden sind: Freude über das Überwundene, Hoffnung auf eine bessere Zukunft UND Bedauern über das Zurückgelassene. Und ich habe meine Partei dafür gelobt, dass hier beide Aspekte miteinander besprochen werden können, und das vielleicht genau daraus, aus dieser kulturellen Besonderheit, unsere Akzeptanz im Osten erwächst. Eine Verständnis für die Gefühlswelt der Ostdeutschen, die die Herzen der Menschen erreicht hat, anders als eine Kompetenz, die sich nur nauf nackte Zahlen und Fakten stützt.

Ich denke, den Beifall der Genossinnen und Genossen habe ich für diese Gedanken erhalten. Nicht für eine simple Verklärung der Vergangenheit. Dafür würden sich die Mitglieder der LINKEN sicher nicht erwärmen können.

 

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