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Zukunft des Goldenen Ovals: DLV oder lokale Partner?

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In der Sportausschusssitzung am 6. Februar 2025 fand eine Diskussion ihr Ende, die seit geraumer Zeit die Dresdner Sportwelt, insbesondere die Leichtathletikwelt, bewegte. Die Entscheidung über die zukünftige Ausrichtung des Goldenen Ovals wurde getroffen. Da ich diesen Prozess von Anfang an begleitet habe will ich hier einige Worte dazu sagen.

Schon mit der ersten Weichenstellung zur Wiederherstellung des Heinz-Steyer-Stadions war klar, dass hier einmal Leichtathletik auf höchstem Niveau stattfinden soll.

Erstes Ziel der einheimischen Aktiven war dabei, den in Dresden und in der DDR gesetzten Namen „Goldenes Oval“ wiederzubeleben. Daran wurde hart gearbeitet, und mit der grandiosen Eröffnungsveranstaltung gibt es hier auch kein Zurück mehr.

Ausgerichtet wurde diese Eröffnungsveranstaltung vom DSC 1898 e.V., vor allem von der Abteilung Leichtathletik, und der Laufszene Dresden GmbH. Diese machten sich natürlich berechtigte Hoffnungen, auch in Zukunft Ausrichter eines bedeutenden Events in Dresden sein zu können, zumal dann auch das für solche Veranstaltungen nötige Geld in der Region bliebe und nicht als Gewinn aus der Stadt hinausflösse.

Dennoch entschied sich der Sportbürgermeister Jan Donhauser nicht für diese beiden örtlichen Partner, sondern für den DLV, den Deutschen Leichtathletikverband. Diese Entscheidung nun lag dem Sportausschuss und vorher auch dem Finanzausschuss vor, und beide Ausschüsse taten sich überaus schwer mit der Zustimmung. Basis des Vorschlages war nämlich eine Gesamtaussicht auf eine Reihe von Versprechen, die der DLV mit seiner Marketinggesellschaft der Stadt Dresden gemacht hatte. Und hier tritt das Problem auf: Werden diese Versprechungen auch umgesetzt, dann ist der DLV tatsächlich die bessere Wahl. Geraten sie allerdings, wie so oft, in Vergessenheit, dann bliebe nur der Frust der örtlichen Aktiven übrig.

Deshalb hat der Sportausschuss mit durchaus kritischen Worten, die auch der anwesende Vorstandsvorsitzende des DLV, Idriss Gonschinska, anhören musste, die Vorlage des Sportbürgermeisters deutlich verändert. So wurde bereits im Finanzausschuss eingefügt, dass die zu schließenden Verträge dem Stadtrat unverzüglich bekannt gemacht werden. Das ist insbesondere deswegen wichtig, weil es oft die traurige Praxis der Stadtverwaltung ist, in Verträge als geheim zu vereinbaren und dann Stadtratsmitgliedern den Einblick zu verwehren.

Der Sportausschuss hat seinerseits dann den Druck auf den DLV deutlich erhöht und folgenden zusätzlichen Punkt beschlossen:

Der Oberbürgermeister wird zusätzlich beauftragt, im weiteren Prozess die Umsetzung der in Anlage 1 sowie in der Begründung der Vorlage vom DLV gemachten Zusagen zu sichern. Der Sportausschuss ist detailliert zu informieren. Insbesondere gilt das für die Durchführung weiterer dort genannter Events und Meetings, die Einbeziehung des DSC 1898 e. V. und anderer örtlicher Akteure und die Integration in das DLF-Stützpunktsystem.

Mit dieser Ansage wird klar gemacht, dass die für zwei Jahre für den DLV gemachte Zusage auch eine Bewährungsfrist ist.

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